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Alt und neu

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Umgang mit dem Bestehenden

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Zukunftsweisendes in historischer Umgebung/
Die Stadtzentren wurden unter dem Schlagwort der «City» mehr und mehr als Dienstleistungs- und Freizeitzentren verstanden. Funktionsbezogene Neubauten wie Heinrich Grafs Interventionen in der St. Galler Altstadt, neue Geschäfts- und Bürohäuser in Genf, an der Zürcher Bahnhofstrasse, in Bellinzona und Lugano sowie das Stadttheater in Basel machten vor, wie sich zeitgemässe Formen lustvoll in historische Stadtquartiere einbringen können. Auf dem Land wurden historische Ensembles durch Ergänzungsbauten neu belebt, so mit dem Alterszentrum Mollis oder der landwirtschaftlichen Forschungsstelle Agroscope.

Kultur des sorgfältigen Weiterbauens im Bestand
Das Tabula-Rasa-Prinzip lehnten die Planer zusehends ab, und mit der Charta von Venedig wurden 1964 die Grundlagen der modernen Denkmalpflege lanciert. Neben Jakob Zweifel, Tilla Theus und Tita Carloni setzten sich viele Schweizer Architekten intensiv mit Heimatschutz und Denkmalpflege auseinander und betätigten sich auch in der Inventarisierung und Forschung. Wie der Eingriff im Castello di Montebello zeigt, sollte die alte Substanz möglichst erhalten werden und die neuen Elemente zurückhaltend, zeitgenössisch, filigran gestaltet und vor allem reversibel sein.

> zum Artikel  «Das Denkmal als Massstab» über das 50 jährige Bestehen der Charta von Venedig (Jürgen Tietz, Heimatschutz 1/2014)

Neue Gesetze zum Schutz des Kulturerbes
Ein Grossteil der neuen Substanz in den historischen Dorfkern und Stadtquartieren blieb jedoch Massenware. Da griffige Baugesetze fehlten, waren Eigentümer relativ frei in der Bebauung ihrer Grundstücke. Oft ging gar ein Aufatmen durch die Gemeinde, wenn vermeintliche «Schandflecken» verschwanden. Das Gewerbe setzte sich für mehr Verkehr in den Dorfkernen und gegen Umfahrungsstrassen ein.

Katalog Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz, 1975

1967 trat das Natur- und Heimatschutzgesetz in Kraft. Bund und Kantone standen damit in der Pflicht, sich mit dem Erhalt von Ortskernen und Kulturlandschaften auseinanderzusetzen. Es brauchte jedoch starke Impulse, bis aus dem Gesetz auch griffige Massnahmen erwuchsen. Mit dem Wakkerpreis setzte der Schweizer Heimatschutz ein erstes Zeichen, dem 1975 das vielbeachtete Europäische Denkmalschutzjahr unter dem Motto «Eine Zukunft für unsere Vergangenheit?» folgte.

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